Die Christuskirche und Geburtsstunde von WEJA in Tsingtau
Wenn heutzutage deutsche Journalisten und Touristen Tsingtau besuchen, dann bilden sie in deren Reiseberichten fast immer die Christuskirche ab.
Es ist dort das einzige Gebäude aus deutscher Kolonialzeit, das an der Außenwand noch eine deutsche Inschrift zeigt. Die Kirche war 1949 von den Kommunisten für Gottesdienste geschlossen und zum Tanzsaal umfunktioniert worden. Während der Kulturrevolution, (das Tanzen war verpönt), fand sie als Lagerhalle eine voruebergehende Verwendung. Im Zuge der neuen Verfassung von 1979, die unteranderem auch Religionsfreiheit zusicherte, wurde die Christuskirche ab 1980 renoviert, unter Denkmalschutz gestellt und der chinesischen Gemeinde als Gotteshaus belassen. Innen am Westeingang ist auch der Grundstein vorhanden mit den eingemeißelten Zeilen: „gegruendet am 19. April 1908, eingeweiht am 23. Oktober 1910“.
Der Grundstein und die Baumaterialien (Granit aus dem Fushan und den Lauschan Bergen), der rote Granit stammt aus einem Steinbruch in der Nähe von Shazikou-Lauschan, wurden von der damals in Tsingtau ansaessigen Steinmetzfirma Firma A.Stolz & Fr.Kind teils beschafft und bearbeitet. Mitunter einigen anderen beteiligten Baufirmen war damals auch die Firma Tsingtauer Dampfsägewerk Paul Weber zugegen. Hierzu waere auch anzumerken dass die heutige Firma WeberHaus eine durchwegs interessante Familenhistorie zu Tsingtau aufweist.
Mein Urgrossvater kam ca. 1893 nach China, zusammen mit ca. 30 anderen Offizieren die den Auftrag hatten, Teile der Kaiserlich Chinesischen Armee Auszubilden und war anschliessend noch bis in die 20ger Jahre mitunter in Asien und China taetig, aber bereits sesshaft in Argentinien geworden. Dort ist auch mein Grossvater geboren der sich bereits in sehr jungen Jahren dem Bauwesen zuwandte und die ehemahligen Beziehungen zur mittlerweile einheimischen – chinesischen Baustoff-Natursteinindustrie in Tsingtau und Xiamen aufnahm.
Ab den 50ger Jahren zog es meinen Vater der fuer die Deutsche Steinzeug AG taetig war wieder nach Asien – was unweigerlich auch mein Aufwachsen in Asien mit sich brachte und ich mich anschliessend in der Rolle von Verkaufsleiter und Geschaeftsfuehrer in der Deutschen Baustoffindustrie fand.
Seit den 90ger Jahren habe ich die “alten” und “familiaeren” Beziehungen nach China und Asien wiederbelebt und betaetige mich seitdem in den Bereichen Naturstein und Ton = oder wie ich zu sagen pflege “Ton, Stein & Bau fliessen seit Generationen im Blut”